Direkt zum Inhalt

Danke an unsere treuen Kunden über die letzten Jahre - wir haben den Shop geschloßen | Top bewertet ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ | Produkte gibt es noch bei Mit Ecken und Kanten 💚

Die Frage nach dem Plastik

Die Frage nach dem Plastik

 In den letzten Jahren ist Plastik immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden. Kritische Stimmen werden immer lauter und Zero-Waste Bewegungen immer populärer. Aber was genau ist eigentlich Plastik? Warum ist es so schädlich für uns und die Umwelt? Und welche Alternativen gibt es?

Seit wann gibt es Plastik?

Was wir umgangssprachlich Plastik nennen, heißt eigentlich Kunststoff und ist heute allgegenwärtig. Dabei gibt es den Werkstoff, wie wir ihn heute kennen, noch gar nicht so lange. 1862 wurde der erste Kunststoff, genannt „Parkesine“ auf einer Ausstellung in London präsentiert. Dieser basierte,  anders als heute auf natürlichen Materialien, sowie weitere Kunststoffe, die in den folgenden Jahrzehnten erprobt wurden. Es sollte noch 40 Jahre dauern, bis ein vollständig synthetischer Kunststoff hergestellt wurde und erst Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Popularität des Materials zu. Zu dieser Zeit ist der Ruf noch positiv und Plastik gilt als „schick, sauber und modern“. Das sieht heute allerdings anders aus.  

Was ist Plastik eigentlich?

Kunststoff wird aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl oder Erdgas gewonnen. Es gibt drei Untergruppen von Plastiksorten: Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden. Die wichtigsten Eigenschaften von Kunststoff sind Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Wärmebeständigkeit und chemische Beständigkeit. Durch Additive, also die Zugabe verschiedener chemischer Substanzen können diese Eigenschaften variiert werden. Diese Anpassungsfähigkeit, insbesondere die Elastizität und Formbarkeit machen Plastik als Werkstoff so beliebt.

Thermoplaste haben die Eigenschaft, dass sie bei Hitzeeinwirkung, beispielsweise durch einen Fön schmelzen. Grund dafür ist die Molekülstruktur, die ihnen zu Grunde liegt. Zu den Thermoplasten gehört beispielsweise das Plastik, aus dem ein einfacher Plastikbecher hergestellt ist. Duroplasten sind dagegen weniger elastisch und hitzebeständiger dazu gehört zum Beispiel das Material von Lichtschaltern oder Steckdosenabdeckungen. Elastomere sind, wie der Name vermuten lässt, besonders elastisch. Daraus besteht zum Beispiel ein Schwamm oder ein einfaches Gummi.

Innerhalb dieser Gruppen gibt es verschiedene Plastiksorten, die sich darin unterscheiden, wie gut sie recycelt werden können oder wie bedenklich sie durch die Zugabe von Weichmachern, Farbstoffen oder Flammschutzmitteln für Mensch und Natur sein können.

 

Was wird aus unserem Müll?

Von 1950 bis 2015 wurden weltweit circa 8,3 Mrd. Tonnen Plastik hergestellt. 75% davon sind heute Müll. Davon wurden nur 9% recycelt, 12% verbrannt und 79% landete auf Mülldeponien. Deutschland sieht sich gerne als Vorreiter, wenn es um Recycling geht, aber auch bei uns liegt die Quote nur bei 15,6%. Diese Zahl sagt dabei nur aus, dass der Müll in die Hände eines Recycling-Unternehmens gegeben wurde, nicht aber, dass er wirklich weiterverwertet werden konnte.

Alle Entsorgungswege gehen mit negativen Auswirkungen für Mensch und Umwelt einher. Bei der Verbrennung werden neben Kohlenmonoxid, Stickstoffoxid und Feinstaub, viele Chemikalien freigesetzt, die mit Krebs, Atemwegserkrankungen, Nervenkrankheiten und Geburtsdefekten in Verbindung gebracht werden. 

Der Großteil des entsorgten Plastiks wird also nicht recycelt, stattdessen landet er auf Deponien. Diese liegen in vielen Fällen nicht einmal in Europa. Nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn“ wird der Müll in andere Länder verschifft. Nicht nur der Transport stellt dabei eine große Belastung für die Umwelt dar. In diesen Ländern gibt es meist nur Verbrennungs- und Recyclinganlagen mit mangelhaften Standards, sodass die Belastung für Luft und Boden noch größer ist. Was nicht recycelt wird, findet nicht selten seinen Weg in die Natur. Die Verschmutzung der Meere durch Plastik ist schon lange bekannt und wird viel thematisiert. Ein großes Problem ist aber auch die Belastung von Binnengewässern und Böden. 

Gefährlicher Kreislauf

Von der Rohstoffgewinnung mittels Fracking über die Verwendung bis hin zur Entsorgung - Der gesamte Kunststoff-Kreislauf birgt viele Risiken und Bedrohungen für unsere Gesundheit und Umwelt, so viel ist klar. Aber auch soziale Ungerechtigkeit und Kriminalität werden durch den Werkstoff begünstigt. Von der Plastikproduktion profitieren wenige multinationale Konzerne, die immer reicher werden und kein Interesse daran haben, dass sich der Verbrauch von Plastik verringert.

Da viele Länder mittlerweile einen Importstopp für Plastikmüll verhängt haben, geschieht dies oft illegal. In vielen Ländern gibt es inzwischen eine sogenannte „Müllmafia“, die aus dieser illegalen Entsorgung von Plastik und Müll ein gewinnbringendes Geschäft gemacht haben.

In ärmeren Ländern dieser Welt ist Müll die Lebensgrundlage für Menschen ohne Bildung, Wohnraum und Gesundheitsversorgung. Sie leben auf oder in der Nähe von Deponien und suchen im Müll nach Materialien, die sie verkaufen können. Diese Menschen sammeln den Müll, den die westlichen Länder durch übermäßigen Konsum produzieren.

Was jeder Einzelne machen kann

Das Problem muss an der Wurzel behoben werden. Wenn wir Konsumenten weniger Plastik verbrauchen, wird langfristig auch weniger Plastik produziert werden. Dementsprechend ist der Verzicht auf Plastik überall, wo es möglich ist, entscheidend.

Den mit Abstand größten Teil des weltweit produzierten Plastiks machen Verpackungen aus. Besonders schwerwiegend ist dabei, dass diese meist nach einmaliger Verwendung entsorgt werden. Diese Tatsache wird die Wenigsten überraschen und Plastiktüten verschwinden bereits immer mehr aus dem Sortiment der Supermärkte. Ein einfacher Weg Plastik beim Einkauf zu vermeiden ist direkt an der Quelle zu kaufen: Zum Beispiel auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen.

Einen weiteren großen Anteil bildet unsere Kleidung, denn auch hinter Textilien aus „Polyester“, „Nylon“, „Acryl“ oder „Polyamid“ steckt nichts anderes als Plastik. Diese Kunstfasern haben den Vorteil, dass sie günstig und sehr elastisch sind. Nicht nur die Produktion dieser ist problematisch, beispielsweise gelangt auch beim Waschen Mikroplastik in den Wasserkreislauf. Nicht zuletzt tragen wir diese Materialien direkt auf unserer Haut und können damit unserer Gesundheit schaden. Eine Lösung  ist es beim Kauf auf die benutzten Materialien zu achten. Wünschenswert wäre es, wenn wir nur Kleidung aus ökologisch und fair angebauter Baumwolle tragen würden, aber wenn man ehrlich ist, haben diese Produkte auch ihren Preis. Hochpreisige Produkte, aus umweltfreundlicherer Produktion sind in der Regel aber auch langlebiger als günstige Textilien auf synthetischer Basis, sodass gleichzeitig weniger Müll produziert wird. Noch besser ist es allerdings einfach weniger Kleidung zu besitzen oder kaufen.

Gebrauchsgegenstände, wie Brotdosen oder Trinkflaschen aus Plastik, werden zwar weniger schnell entsorgt, sind aber dennoch nicht unproblematisch. Vor allem für den Körper, denn werden diese beispielsweise durch Sonneneinwirkung warm können Giftstoffe freigesetzt und in unsere Nahrung oder Getränke gelangen. An dieser Stelle gibt es bereits viele Alternativen wie zum Beispiel Produkte aus Edelstahl.

Zuletzt findet sich Mikroplastik auch in unserer Kosmetik wieder und gelangt auf diesem Weg in Körper und Grundwasser. Auch hier sollten man auf plastikfreie Alternativen zurückgreifen, wann immer es möglich ist. Apps wie Code Check oder Beat The Microbead sollen es uns Konsumenten leichter machen, Mikroplastik in Kosmetikartikeln zu erkennen und zu vermeiden.

Neben all den Alternativen, die uns heute zur Verfügung stehen, ist aber vor allem die Reduzierung unseres allgemeinen Konsums entscheidend.

Gibt es Hoffnung?

Das Thema Plastik ist komplex und kann einen ganz schön überfordern. Darum kann die Lösung nicht darin liegen, die Verantwortung einzig auf die Kaufentscheidung des Verbrauchers zu legen. Es braucht Regulierungen und Gesetze, die es verbieten schädliche Produkte weiterhin zu produzieren und auch in dieser Hinsicht bewegt sich etwas. Im kommenden Jahr tritt ein Gesetz in Kraft, dass den Verkauf von Einwegplastik in Form von Bechern, Tellern, Besteck und Wattestäbchen verbietet. Dies ist allerdings nur ein kleiner Lichtblick. 
Umso wichtiger ist es, dass sich jeder einzelne mit dem Thema auseinandersetzt. Eine gute Quelle ist dabei der sogenannte „Plastikatlas“, der von der „Heinrich-Böll-Stiftung“ und dem „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)“ herausgegeben wurde. Darin heißt es, dass es Grund für Zuversicht gibt, denn: „Noch nie war das Plastikthema so weit oben auf der politischen Agenda“. Nicht zuletzt habe man das Bewegungen aus der Zivilgesellschaft zu verdanken, was zeigt, dass es sich zu kämpfen lohnt!

Der Plastikatlas 2019 kann kostenlos heruntergeladen werden und befasst sich auf 52 Seiten mit allen wichtigen Fragen rund um das Thema Plastik.  

Älterer Post
Neuerer Post
Schließen (Esc)

Popup

Use this popup to embed a mailing list sign up form. Alternatively use it as a simple call to action with a link to a product or a page.

Age verification

By clicking enter you are verifying that you are old enough to consume alcohol.

Warenkorb

Ihr Warenkorb ist im Moment leer.
Einkauf beginnen